20.3.2021, Tag 8 von Nadja Knuchel und Seraina Grupp
Wir sind Nadja und Seraina und sind hier in der VilleKulla um zu spazieren. Diese Gänge durch die Büsche und Strassen von Faucogney nehmen wir auf. Nicht nur mit unseren Sinnen, sondern auch mit einem Zoom, bzw. mit mehreren. In unserem gemütlichen Zimmer setzten wir uns aufs Bett, stellen unsere Laptopfamilie im Raum auf und spielen sie (fast) synchron ab. Mit den Augen geschlossen eröffnet sich ein neuer Raum. Er ist uns bekannt und dennoch fremd. Fasziniert spinnen wir Ideen, was wir noch ausprobieren könnten.
«Lass uns unseren Spaziergang rückwärts machen. Oder so langsam wie möglich. Mitten in der Nacht ohne Taschenlampe. Auf einem Platz hin und her mit einem Ton in der Mitte. Nadja, ich will schwimmen gehen.»
Besuch bekommen wir gerne, vor allem von unseren Mentoren Till und Florian. Esel streicheln, Injeera kochen und etwas Arbeiten nebenbei. Mit viel Freude, Spass und Neugier und ein wenig kalten Füssen machen wir die Gegend unsicher. Auf dem kahlen Dorfplatz beleiben wir stehen und hören zu. Autos, Motorsägen, laute Vögel und der Wind, der uns um die Ohren rauscht.
Hier sind wir nun, Zuhause an diesem wunderbaren Ort, zusammen mit all den tollen Menschen. Abends füllen wir den Tisch mit Lachen, Dachflickbauanleitungen, Spazierneuigkeiten, Diskussionen über das was (nicht) ist oder auch darüber, wer das letzte Stück Kuchen bekommt. Olivensteinanordnungen nach der Pizza-im-Ofen-Session werden dokumentiert.
Heute waren wir in einer Brocante. Da standen Türen an Türen. Gegen die hundert Stücke waren das. Der Staub bedeckte die farbigen Gläser und das Buchstabenzahlenschloss. Eine rosarote Elefantenteekanne hat sich zu mir gesellt.
So leben wir hier, das treiben wir und hier bleiben wir noch ein bisschen.