Leonie Jucker – von Objekten, Spaziergängen, Beobachtungen und öffentlichen Toiletten

Einen Monat für mich, einen Monat um zu kre­ieren, um her­um­zu­streu­nen und zu ent­decken, einen Monat um Din­ge zu über­den­ken, Din­ge anzu­stos­sen und ande­re lie­gen zu las­sen.
Man­ches ist ent­stan­den, eini­ges habe ich dort gelas­sen, weil es an die­sen Ort gehört, ande­res wie­der ver­ab­schie­det. Ein roter Faden, der alles zusam­men­hält, fest­ge­hal­ten in Gedan­ken und Wor­ten sind Beob­ach­tun­gen, mit denen ich schrei­bend die­sen Monat beglei­te­te. Einen Ein­blick in die­se Frag­men­te und Zei­len tei­le ich hier mit dir.

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Pfla­ster­stei­ne in gros­sen Säcken
kurz vor dem Über­lau­fen
lau­fen davon
Pfla­ster­stei­ne in Zie­gel­stein­grös­se
und ganz gros­se
in ver­schie­de­nen Län­gen
über die Ufer hinaus

klei­ne und sehr klei­ne
Kie­sel­stei­ne
unre­gel­mäs­sig ver­teilt
auf­ge­hü­gelt

Radio­sound aus den Autos
klir­ren von Glas
ver­schwin­den in den Tie­fen der Con­tai­ner
Moto­ren­ge­räusch,
alle las­sen sie laufen

fah­ren wie­der weg
ganz sorg­fäl­tig und lang­sam
oder super­schnell
und unauf­fäl­lig

und brem­sen, manch­mal quiet­schend
vor dem Stopp­schild am Ende des Platzes.


Unter der Aus­ga­be einen Fleck
in die Brei­te ver­lau­fen
hell­vio­lett schim­mernd
ver­wisch­te Bän­der,
Absper­run­gen wol­len Wege weisen

ist wer drin, es wür­de nicht auf­fal­len
war da und hat sie benutzt
nicht rich­tig zurück­ge­stellt
oder ist sie im stil­len, ganz allei­ne
umge­fal­len

nichts unge­wöhn­li­ches
am Ran­de der Stras­se
neue Pfla­ster­stei­ne, alte Häu­ser
in der Abwe­sen­heit
schwe­bend
stil­le Momen­te der Hiergewesenen

fol­gen nach einem Besuch
nicht befolg­ter Regeln
hin­ter­las­se­ne Spu­ren an den Wän­den
ewig halt­bar
in Pla­stik verpackt

bis die Luft wie­der nach Putz­mit­tel
und alles, was gewe­sen
weg­ge­fegt wurde.

Din­ge, die ich mehr­mals umge­dreht
wie­der und wie­der betrach­tet
um dann zu beob­ach­ten
wie ich sie fal­len zu las­sen
ver­pass­te

alle zusam­men
sind sie Ein­zel­stücke
mög­li­cher­wei­se waren sie es
frü­her auch mal nicht
haben ihr Neben­ein­an­der
mit­ein­an­der ver­lo­ren
irgend­wo auf dem Weg hierher

zwi­schen mei­nen Gedan­ken
Hand­lun­gen und Objek­ten
gesam­mel­tem und kre­iertem
Ver­bin­dun­gen aller
mich im Ort her­um­ge­trie­be­nen Wege

sie sich damit auf­drän­gen,
dir nichts preis­zu­ge­ben,
nicht preis­zu­ge­ben,
wer sie sein wol­len
unge­zähmt neben­ein­an­der lie­gend
aus­ge­lei­ert, aus­ein­an­der fal­lend
in duzen­de Teile

habe Zeit ver­stri­chen
auf den immer­glei­chen stel­len
sit­zend beobachtet.


Vögel zwit­schern lau­ter
als Bach und Autos
Geräu­sche ver­wi­schen
zwi­schen
Bäu­men und Masten
Ästen und Kabeln
umge­ben
von Lachen, Bel­len und Gril­len
zir­pen aus den Radi­os
vor­bei­fah­ren­der Autos
manch­mal Hupen
ohne Ant­wort
mein­ten sie mich?

die Son­ne trock­net
das Gras leuch­tend grün
die Blu­men schau­en
unbe­ein­druckt vom Licht
wei­ter­hin in die Fer­ne
alle Rich­tun­gen
ist die ein­zi­ge, wel­che
Autos nach dem Ent­sor­gen
zurück auf die Stras­se
ein­schla­gen.

Was für eine wun­der­ba­re Zeit, Fau­co­gney. Erin­ne­run­gen an Gesprä­che auf dem Dach, herz­haf­tes Lachen, lecke­res Essen und wert­vol­len Aus­tausch. Mer­ci an Ali­ce, Anni­na, Mina, Noah & Simon, es war schön das alles mit euch zu tei­len! Und ein gros­ses Mer­ci ans Vil­le­kul­la Kol­lek­tiv, die­ser Ort und die Mög­lich­kei­ten, die ihr dort schafft sind so wertvoll!