Carol Gurtner – Böse Blüten und Pizzaautomaten

Sehn­süch­te stil­len soll­ten die einen, Heim­weh lin­dern die ande­ren.*
Sehn­süch­te stil­lend rei­ste ich hier her, so wie einst die Bau­ern­or­chi­dee aus dem Hima­la­ya, die gol­de­ne Rute aus Kana­da oder die wil­den Reben aus Zen­tral­ame­ri­ka. Ich such­te viel, sam­mel­te und pflück­te wil­de Reben, vio­let­te Pil­ze, Grün­grau, Hell­blau, fran­zö­si­sche Wör­ter, Flech­ten, Bor­ken­kä­fer­spu­ren, Blü­ten für blau­en Tee, süs­se und weni­ger süs­se Trau­ben, Sil­ber, Gold, Zit­ter­zäh­ne, Dreck zwi­schen mei­nen Fin­ger­nä­geln, rie­sen Zuc­chi­ni, geschei­ter­te Ver­su­che zu zen­trie­ren, böse Blü­ten, stau­bi­ge Ver­steck­ideen, Bal­folk­tanz­schrit­te, Son­nen­stun­den auf dem Dach, sprin­gen­de Drü­sen, die klein­sten Toma­ten, die es ver­mut­lich gibt und die süs­se­sten, Lila, viel Gelb, Blass­rot, schwar­zer Nacht­schat­ten, schwe­re Gewich­te, Japa­ni­sche Knö­te­rich-Blü­ten und ‑Blät­ter, dun­kel­ro­te Äpfel, gol­de­ne Ruten, Creme­weiss, Piz­za-Auto­ma­ten-Erfah­rung, Vio­lett, Ruhe für das hek­ti­sche Danach, Hell­grün, Oran­ge und vie­le Töne dazwi­schen.
Wäh­rend die­sem Suchen und Sam­meln hat­te ich kein Heim­weh, son­dern für (zu) kur­ze Zeit ein neu­es Zuhau­se.
Dan­ke dafür Yata, Ruben, Tony, Nico. Dan­ke an das Vil­le­kul­la-Kol­lek­tiv für eure tol­le Arbeit. Mer­ci auch an die Men­schen aus Der­riè­re les Plan­ches, dem Yoga­kurs, dem Bon Coin und allen wei­te­ren Men­schen, die uns so offen­her­zig in Fau­co­gney-et-la-Mer auf­ge­nom­men haben.

*mehr dazu in mei­nem Info­text zu Neophyten

Anbei Foto­gra­fien aus mei­nem Prozess. 

Ansich­ten mei­ner Arbeit Böses Blü­hen wäh­rend unse­rer Aus­stel­lung zum Abschluss unse­rer Resi­den­cy. Foto­gra­fien von Ruben Hollinger. 

Paysa­ges du Breuch­in, Aus­stel­lungs­an­sicht, Foto­gra­fie von Ruben Hollinger
Begleit­text zur Ausstellung